Wir zogen stets gemeinsam mit einem Freund meines Vaters und dessen Familie umher. Der Mann war ein miesepetriger Alter, und wann immer meine kleinere Schwester oder ich ihn ärgerten, verscheuchte er uns wie die Fliegen. „Weg mit euch, ihr unreinen Mädchen. Ihr seid schmutzig“, schimpfte er. „Ihr seid ja noch nicht beschnitten.“ Diese Worte schleuderte er uns entgegen, als wären wir als Unbeschnittene etwas so Verachtenswertes, dass er unseren Anblick kaum ertragen konnte. Seine Beleidigungen ärgerten mich schrecklich, und ich schwor mir, einen Weg zu finden, um ihm das dumme Maul zu stopfen.
Dieser Mann hatte einen Sohn namens Jamah, und ich verliebte mich in den Jungen obwohl er nie Notiz von mir nahm. Stattdessen interessierte sich Jamah für meine Schwester Aman. Im Laufe der Zeit setzte sich in mir die Vorstellung fest, dass Jamah meine ältere Schwester mir vorzog, weil sie schon beschnitten und damit etwas Besseres war. Wie sein Vater wollte sich Jamah offensichtlich nicht mit schmutzigen, unbeschnittenen kleinen Mädchen abgeben. Als ich etwa fünf Jahre alt war, ging ich zu meiner Mutter. „Mama, bitte mach diese Frau für mich ausfindig. Bitte, wann ist es denn endlich soweit?“ Ich dachte, ich muss es hinter mich bringen – muss diese rätselhafte Sache mit mir machen lassen. Wie das Schicksal es wollte, gingen nur wenige Tage ins Land, ehe die Zigeunerin erneut auftauchte.
Eines Abends sagte meine Mutter: „Übrigens, dein Vater ist dieser Zigeunerin begegnet. Wir erwarten sie, sie kann jeden Tag hier eintreffen.“
Am Abend vor meiner Beschneidung wies Mama mich an, nicht zu viel Wasser oder Milch zu trinken, damit ich nicht ständig pinkeln musste. Zwar wusste ich nicht, was sie meinte, doch ich stellte keine Fragen und nickte nur brav. Ich war nervös, aber entschlossen, es hinter mich zu bringen. Meine Familie machte an diesem Abend grosses Aufheben um mich, und ich bekam eine Extraportion zum Essen. Das war so üblich, und genau das war es auch, was mich zuvor neidisch auf meine älteren Schwestern gemacht hatte. Ehe ich mich schlafen legte, sagte mir meine Mutter: „Ich wecke dich in der Frühe, wenn es Zeit ist.“ Woher sie wusste, wann die Frau kommen würde, frage ich mich noch heute, aber Mama wusste eben immer alles. Sie spürte einfach, wenn jemand auf dem Weg zu uns war oder wenn sich abzeichnete, dass etwas Bestimmtes geschah.
Aufgeregt lag ich in jener Nacht wach, bis plötzlich Mama über mir stand. Es war noch dunkel; jener Zeitpunkt vor Morgenanbruch, wenn das Schwarz des Himmels unmerklich in Grau übergeht. Mit einem Zeichen gab sie mir zu verstehen, leise zu sein, und nahm meine Hand. Ich griff mir meine kleine Decke und stolperte verschlafen hinter ihr her. Inzwischen weiss ich, warum sie die Mädchen so früh am Morgen holen. Sie wollen sie beschneiden, ehe die anderen aufwachen, damit niemand ihre Schreie hört. Aber an jenem Tag tat ich einfach wie befohlen, obwohl ich mir auf all das keinen Reim machen konnte. Wir gingen von unserer Hütte in den Busch.
„Wir warten hier“, sagte Mama, und wir setzten uns auf den kalten Boden. Die Nacht wurde ein wenig heller; ich erkannte allmählich die ersten Umrisse. Dann hörte ich das Klatschen von den Sandalen der Zigeunerin. Meine Mutter rief ihren Namen. „Bist du das?“ fügte sie noch hinzu.
„Ja, hier drüben“, antwortete eine Stimme, obwohl ich noch niemanden sehen konnte. Plötzlich stand si dann neben mir. „Setz dich dorthin“, sagte die Zigeunerin, während sie auf einen flachen Felsen wies. Es gab kein Gespräch, kein: „Guten Tag“. Kein: „Wie geht es euch?“ Kein: „Was heute geschieht, wird dir sehr weh tun, du musst also tapfer sein.“ Nichts dergleichen. Die Mörderin kam gleich zur Sache.
Mama brach ein Stück Wurzel von einem alten Baum ab, dann schob sie mich auf den Felsen. Sie setzte sich hinter mich, zog meinen Kopf an ihre Brust und umschlang meinen Körper mit ihren Beinen. Ich wand die Arme um ihre Oberschenkel. Schliesslich steckte mir meine Mutter die Wurzel zwischen die Zähne. „Da musst du draufbeissen.“
Ich war starr vor Angst. Plötzlich sah ich wieder Amans schmerzverzerrtes Gesicht vor mir. „Das wird weh tun“, murmelte ich mit der Wurzel in meinem Mund.
Mama beugte sich vor. „Du weißt, dass ich dich nicht halten kann“, flüsterte sie. „Ich bin hier ganz allein mit dir. Also sei brav, meine Kleine. Sei tapfer, um meinetwillen, dann hast du es bald hinter dir.“ Ich blickte zwischen meine Beine und sah, dass sich die Zigeunerin fertigmachte. Mit dem bunten Schal, den sie um den Kopf geschlungen hatte, und dem farbigen Baumwollkleid sah sie aus wie jede andere Frau in Somalia auch, nur dass sie nicht lächelte. Sie warf mir aus ihren toten Augen einen strengen Blick zu, dann wühlte sie in einer alten Tasche aus Teppichstoff. Ich sah ihr aufmerksam zu, denn ich wollte wissen, womit sie mich schneiden würde. Eigentlich hatte ich ein grosses Messer erwartet, stattdessen zog sie einen kleinen Stoffbeutel aus der Tasche. Sie griff mit ihren langen Fingern hinein und brachte eine zerbrochene Rasierklinge zum Vorschein, die sie von allen Seiten prüfend musterte. Die Sonne war gerade erst aufgegangen, und man konnte zwar schon die einzelnen Farben erkennen, jedoch noch keine Einzelheiten. Trotzdem fiel mir auf, dass auf der schartigen Schneide der Klinge Blut klebte. Die Frau spuckte darauf und wischte sie an ihrem Kleid ab. Noch während sie das tat, verdunkelte sich meine Welt. Meine Mutter hatte mir ein Tuch vor die Augen gebunden.
Dann spürte ich, wie mein Fleisch, meine Geschlechtsteile, fortgeschnitten wurden. Ich hörte den Klang der stumpfen Klinge, die durch meine Haut fuhr. Wenn ich heute daran zurückdenke, erscheint es mir schlichtweg unfassbar, dass mir dies widerfahren ist, und ich habe das Gefühl, als würde ich von jemand anderem sprechen. Es gibt keine Worte, die den Schmerz beschreiben könnten. Es ist, als ob dir jemand ein Stück Fleisch aus dem Oberschenkel reisst oder dir den Arm abschneidet, nur dass es sich dabei um die empfindsamsten Teile deines Körpers handelt. Ich rührte mich jedoch keinen Zentimeter, denn ich dachte an Aman und wusste, dass es kein Entrinnen gab. Und ich wollte, dass Mama stolz auf mich war. Wie aus Stein sass ich da und sagte mir, je weniger ich mich bewegte, desto eher wäre die Qual zu Ende. Aber leider begannen meine Beine einfach zu beben und unkontrolliert zu zucken. „Herr im Himmel, lass es rasch vorüber sein“, betete ich. Und das war es auch, denn ich verlor das Bewusstsein.
Als ich aufwachte, dachte ich, ich hätte es hinter mir, doch da begann erst der schlimmste Teil. Meine Augenbinde war weggerutscht, und ich sah, dass die Mörderin eine Sammlung Dornen des Akazienbaums neben sich aufgehäuft hatte. Mit den Dornen stach sie mir Löcher in die Haut, durch die sie einen festen, weissen Zwirn schob, um mich zuzunähen.
Meine Beine waren mittlerweile völlig taub, doch der Schmerz in meiner Scheide war so furchtbar, dass ich nur noch sterben wollte. Plötzlich fühlte ich mich emporgehoben, schwebte über dem Boden, liess meine Pein zurück und sah von oben auf die Szene unter mir, sah, wie diese Frau meinen Körper wieder zusammenflickte, während meine arme Mutter mich umschlungen hielt. In jenem Augenblick verspürte ich vollkommenen Frieden, hatte weder Sorgen noch Angst.
An diesem Punkt bricht meine Erinnerung ab. Irgendwann öffnete ich die Augen, und die Frau war fort. Man hatte mich zur Seite getragen; ich lag auf dem Boden neben dem Felsen. Meine Beine waren von den Fersen bis zur Hüfte mit Stoffstreifen zusammengebunden, so dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Suchend blickte ich mich nach meiner Mutter um, aber sie war gleichfalls fort. So lag ich da und fragte mich, was als nächstes geschehen würde. Als ich den Kopf wandte, sah ich eine Blutlache auf dem Felsen, als ob dort ein Tier geschlachtet worden wäre. Und ausserdem lagen dort auf dem Felsen Stücke meines Fleisches, meiner Geschlechtsteile, und trockneten in der Sonne.
Bald stand die Sonne im Zenit. Es gab keinen Schatten, und die sengend heissen Strahlen brannten auf mein Gesicht hernieder, bis meine Mutter mit meiner Schwester zurückkehrte. Sie zogen mich in den Schatten eines Busches, wo ich wartete, dass sie meine Hütte fertigstellten. Es gehörte zur Tradition, dass unter einem Baum eine kleine Hütte errichtet wurde, in der ich in den nächsten Wochen allein ruhen und mich erholen sollte, bis ich wieder gesund war. Als Mama und Aman ihre Arbeit beendet hatten, legten sie mich ins Innere.
Ich dachte, die Qual sei überstanden, bis ich pinkeln musste. Nun verstand ich den Rat meiner Mutter, nicht zu viel Wasser oder Milch zu trinken. Nachdem ich es stundenlang hinausgeschoben hatte, konnte ich es kaum noch aushalten, doch da mir die Beine zusammengebunden waren, musste ich bleiben, wo ich war. Mama hatte mich gewarnt, keinen Schritt zu tun, damit ich mich nicht wieder aufriss. Wenn sich die Wunde öffnete, musste sie erneut genäht werden, und das war ungefähr das Letzte, was ich wollte.
„Ich muss pinkeln“, rief ich meiner Schwester zu. Ihr Gesichtsausdruck verhiess nichts Gutes. Sie kam herbei, rollte mich auf die Seite und grub mit der Hand eine kleine Mulde in den Sand.
„Gut. Fang an.“
Der erste Tropfen, der herauskam, brannte als würde mir die Haut von Säure fortgefressen. Als die Zigeunerin mich zunähte, hatte sie für den Urin und das Monatsblut nur ein winziges Loch offengelassen, ein Loch in der Grösse eines Sreichholzknopfes. Mit dieser ausgefeilten Methode sollte sichergestellt werden, dass ich vor meiner Hochzeit keinen Sex hatte, und mein Ehemann konnte nachprüfen, dass er eine Jungfrau bekam. Während der Urin sich in meiner blutigen Wunde staute und, Tropfen für Tropfen, an den Beinen entlang in den Sand rann, begann ich zu schluchzen. Ich hatte keinen Laut von mir gegeben, als die Mörderin mich aufschnitt. Nun aber brannte es so sehr, dass ich es anders nicht mehr aushielt.
Als der Abend anbrach und es dunkel wurde, kehrten Aman und meine Mutter zur Familie zurück. Ich blieb allein in der Hütte. Mittlerweile hatte ich keine Angst mehr vor der Dunkelheit oder vor Löwen und Schlangen, obwohl ich hilflos war und nicht fortlaufen konnte. Seit dem Augenblick, als ich meinen Körper verlassen und zugesehen hatte, wie die alte Frau mein Geschlecht zunähte, konnte mich nichts mehr ängstigen. Wie erstarrt blieb ich auf dem Boden liegen, nahm keine Furcht mehr wahr, lag taub vor Schmerzen in der Hütte, und mir war gleich, ob ich am Leben blieb oder starb. Dass die anderen gemeinsam am Feuer sassen und lachten, während ich allein in der Dunkelheit lag, kümmerte mich nicht im geringsten.
Nach einigen Tagen, die ich so in der Hütte verbrachte, entzündeten sich meine Genitalien, und ich bekam hohes Fieber. Immer wieder verlor ich das Bewusstsein. Aus Angst vor den Schmerzen beim Urinieren hatte ich es so lange zurückgehalten, bis meine Mutter schimpfte: „Kleines, wenn du nicht pinkelst, wirst du sterben.“ Also zwang ich mich dazu. Wenn ich musste und niemand in der Nähe war, rutschte ich ein Stückchen weiter, rollte mich auf die Seite und wappnete mich gegen den brennenden Schmerz, von dem ich wusste, dass er kommen würde. Doch irgendwann war meine Wunde so entzündet, dass nicht einmal das mehr ging. Mama brachte mir Essen und Wasser für die kommenden zwei Wochen, ansonsten blieb ich allein. Mit zusammengebundenen Beinen lag ich da und wartete, dass die Wunde heilte. Unter dem Einfluss des Fiebers, verloren und matt, fragte ich mich immer wieder: „Wozu? Wozu ist das alles gut?“ In diesem Alter wusste ich noch nichts von Sex. Ich wusste lediglich, dass mit Mamas Einwilligung an mir herumgeschnitten worden war und dass ich nicht einsehen konnte, warum.
Schliesslich holte meine Mutter mich ab, und ich schlurfte mit meinen zusammengebundenen Beinen zurück zu den anderen. „Na, was ist das für ein Gefühl?“ fragte mich mein Vater am ersten Abend in unserer Familienhütte. Ich nehme an, das bezog sich auf meinen neuen Status als Frau, aber ich konnte an nichts anderes denken als an die Schmerzen zwischen meinen Beinen. Da ich kaum mehr als fünf Jahre alt war, lächelte ich nur und schwieg. Woher sollte ich wissen, was es heisst, eine Frau zu sein? Dabei hatte ich zu diesem Zeitpunkt die wichtigsten Verhaltensregeln für eine Afrikanerin schon gelernt, ohne es zu merken: Du musst dich im Hintergrund halten und dein Leid willenlos und hilflos ertragen wie ein Kind.
Damit meine Wunde heilen konnte, blieben meine Beine mehr als einen Monat zusammengebunden. Mama ermahnte mich ständig, nicht zu laufen oder zu springen, so dass ich nur unbeholfen dahinstolperte. Wenn man bedenkt, dass ich stets ein Energiebündel gewesen und wie ein Äffchen auf Bäume geklettert oder über Steine gesprungen war, bedeutete auch dies eine Qual für mich: still dazusitzen, während meine Geschwister miteinander spielten. Doch ich hatte solche Angst, das Ganze noch einmal durchmachen zu müssen, dass ich mich kaum von der Stelle rührte. Jede Woche untersuchte mich Mama, ob es richtig heilte. Als man die Bänder um meine Beine endlich löste, konnte ich mich zum ersten Mal wieder ansehen. Ausser einer Narbe, die in der Mitte entlanglief wie ein Reissverschluss, war dort nur ein völlig glattes Stück Haut. Und der Reissverschluss war eindeutig zugezogen. Mein Geschlecht war versiegelt, unzugänglich wie hinter einer Steinmauer, und kein Mann konnte ich mich eindringen, bis mich mein Ehemann in der Hochzeitsnacht mit einem Messer aufschnitt oder sich mit Gewalt Einlass verschaffte.
Kaum konnte ich wieder richtig laufen, machte ich mich auf zu einer Mission. Jeden Tag in all den Wochen, die ich dalag, jede Minute, seit diese alte Frau an mir herumgeschnitten hatte, hatte mich nur ein Gedanke bewegt. Meine Mission führte mich zu dem Felsen, an dem ich geopfert worden war; ich wollte nachsehen, ob meine Geschlechtsteile noch dort lagen. Aber sie waren fort, wahrscheinlich aufgefressen von einem Geier oder einer Hyäne, jenen Aasfressern, die in Afrika zum Kreislauf des Lebens gehören. Wie es ihre Aufgabe war, hatten sie die Brocken weggeräumt, die makabren Beweisstücke unseres harten Wüstenlebens.
Obwohl ich nach meiner Beschneidung grosse Schmerzen litt, zählte ich noch zu den Glücklicheren. Es hätte weitaus schlimmer kommen können, wie unzählige andere Mädchen erfahren mussten. Bei unseren Wanderungen durch Somalia stiessen wir auf viele Familien und spielten mit ihren Töchtern. Aber wenn wir sie wiedertrafen, waren die Mädchen oft fort. Niemand sagte ehrlich, was mit ihnen geschehen war, manchmal sprach man einfach nicht mehr von ihnen. Sie waren an der willkürlichen Verstümmelung gestorben – gestorben am Schock, an Infektion, an Wundstarrkrampf, oder sie waren verblutet. Wenn man betrachtet, unter welchen Bedingungen der Eingriff durchgeführt wird, wundert dies nicht weiter. Es wundert vielmehr, dass einige von uns ihn überlebt haben.
An meine Schwester Halemo kann ich mich kaum noch erinnern. Erst war sie da, und dann war sie plötzlich verschwunden, doch ich mit meinen etwa drei Jahren verstand nicht, was geschehen war. Später erfuhr ich, dass sie von der alten Zigeunerin beschnitten wurde, als „ihre Zeit“ gekommen war. Sie ist daran verblutet.
Mit ungefähr zehn Jahren hörte ich die Geschichte einer jüngeren Cousine. Sie wurde mit sechs Jahren beschnitten. Später kam einer ihrer Brüder zu uns zu Besuch und berichtete, was mit ihr geschehen war. Eine Frau war gekommen, um seine Schwester zu beschneiden. Anschliessend legte man sie in die Hütte, in der sie sich erholen sollte. Aber ihr „Ding“, wie er es nannte, schwoll an, und aus ihrer Hütte kam ein unerträglicher Gestank. Als er das damals erzählte, glaubten wir ihm nicht. Warum sollte sie schlecht riechen; Aman und mir war das nicht passiert. Heute weiss ich, dass er die Wahrheit sagte: Da der Eingriff unter unsauberen Bedingungen durchgeführt wurde, da man das Mädchen einfach im Busch aufschlitzte, hatte sich die Wunde entzündet. Der Gestank war ein Hinweis auf Wundbrand. Eines Morgens kam die Mutter, um nach ihrer Tochter zu sehen, die wie üblich über Nacht allein in ihrer Hütte geblieben war. Sie fand ihre kleine Tochter tot, der Körper kalt und blau. Ehe sich die Aasfresser über sie hermachen konnten, begrub die Familie sie in der Wüste.
Nein, dies ist kein Schauerroman, sondern ein Auszug aus dem im Jahre 1998 erschienenen Buch „Wüsteblume“ von Waris Dirie. Er st stellvertretend für alle Grausamkeiten, die Menschen in Kriegen oder aus Unwissenheit zugefügt worden sind und ist ein eindrückliches Beispiel dafür, was unser Körper alles aushalten respektive überwinden kann.
In unserer „zuvielisierten“ Welt lassen sich - im wohl grössten Experiment aller Zeiten – gerade Millionen von Ängstlichen bereitwillig tote Materie in den Arm spritzen, für deren Folgen kein Hersteller eine Haftung übernimmt, während in Afrika bis heute Frauen mit dreckigen Rasierklingen verstümmelt werden, was dem Immunsystem alles abverlangt, was es zu leisten fähig is. Und dieses Meisterwerk soll nun ein nie zweifelsfrei isoliertes Virus einfach so mir nichts, dir nichts in die Knie zwingen und quasi einen (Computer-)Totalabsturz verursachen?
Ja, dem Immunsystem gebührt wirklich alle Ehre, denn wäre es dank Mutter Natur nicht derart ausgeklügelt, wäre der Home Sapiens schon kurz nach seiner Entstehung wieder ausgerottet worden.
Mehr will ich aktuell gar nicht mehr sagen, ausser, dass mein Teenie-Neffe gestern im Brustton der Überzeugung zu mir sagte, dass er keine Bücher lesen müsse, weil er bereits alles wisse und überhaupt, was an Büchern eigentlich so besonders sei?
„Lesen schadet der Dummheit“, steht auf einem meiner Buchzeichen und zu diesem Zitat passt Alexanders Tagesenergie Nummer 144.
Saalan wanaagsan - eure Susan
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