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„Die Pflicht gegen sich selbst besteht darin, dass der Mensch die Würde der Menschheit...

... in seiner eigenen Person bewahre“ (I. Kant)


Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Video von Frank Stoner mit dem Titel: „Geheimwissen für unser Seelenheil? Ein kritischer Blick auf esoterische Lehren“ angeschaut, mit dem ich den Faden der letzten Woche wieder aufnehmen möchte.


Er nimmt darin Bezug auf diverse „Geheimlehren“ wie zum Beispiel die „Gnosis“, ein altgriechisches Wort für „Erkenntnis“. Was es im Detail mit dieser Lehre genau auf sich hat kann man bei Bedarf gerne selber nachlesen. Was mich hellhörig hat werden lassen, ist der Umstand, dass man – egal wie man das Blatt dreht oder wendet – immer wieder auf eine einzige Wahrheit stösst: Die Göttlichkeit seines eigenen Selbst.


Nach der gnostischen Lehrmeinung gibt es hinter dem „Demiurg“ - wir können es auch das Unperfekte, Dunkle oder den gefallenen Engel nennen - eine perfekte lichte Gottheit, der auch das sogenannte „Pneuma“ (Atem/Geist) zugeordnet wird. „Pneuma“ wiederum steht in direktem Zusammenhang mit „Pneumonia“, dem medizinischen Begriff für Lungenentzündung, die zweithäufigste registrierte Infektionskrankheit in unseren Breitegraden. Und was passiert bei einer solchen? Richtig, sie nimmt uns sozusagen den Atem...


Aber zurück zu den „Geheimlehren“, die bei näherer Betrachtung keine sind, denn wer lesen, schreiben und rechnen kann, dem steht das gesamte Spektrum an Wissen zur Verfügung. Sogenannte „Eliten“ sind einzig dadurch entstanden, dass bis in die heutige Zeit gewissen Menschen willentlich oder unwillentlich der Zugang zu Bildung verwehrt worden ist. Wie heisst es so schön? „Wissen ist Macht, nichts wissen macht nichts“.


Einem Analphabeten kann man einen Haufen Lügen erzählen, er wird sie glauben, weil er ja keine Möglichkeit hat, deren Wahrheitsgehalt nachzuprüfen, ausser sein Instinkt sagt ihm was anderes. Und seien wir ehrlich, so läuft es doch auch heute noch. Ich kann mich gut daran erinnern, wie die Generation meiner Grosseltern zu sagen pflegte, dass man z.B. die Ratschläge der Kirchenväter befolgen müsse, denn diese verfügten über mehr Weisheit als der schlichte Bauer. Aber woher stammt dann der Begriff „Bauernschläue“? Wissen ist weit umfassender als das, was in Büchern steht.


Letzten Endes konnte bis anhin keine Glaubensrichtung schlüssig erklären, weshalb nicht alles in der Welt gut ist, obwohl „Gott“ allmächtig und grundgütig ist. Meiner Meinung nach liegt es daran, dass sie eben „nur“ glauben, aber nicht wissen. Das ganze „Geheimnis“ liegt schlicht und einfach darin zu erkennen und zu verstehen, wer oder was man ist. Ich weiss, ich klinge wie eine kaputte Schallplatte, aber an der Wahrheit führt kein Weg vorbei: Die Reise ins Innere - zum Baum der Erkenntnis - erfordert harte Arbeit. Davor scheuen immer noch viel zu viele zurück.


Frank Stoner kann dem Ansatz einiger „Katharer“ (die Reinen), die streng vegan lebten und der Sexualität abschworen, verständlicherweise wenig abgewinnen, weil es im krassen Gegensatz zur Lebensfreude zu stehen scheint. Meiner Meinung nach ist ihre Betrachtungsweise jedoch nicht gänzlich verkehrt, denn in der heutigen Zeit hat Sexualität vielmals herzlich wenig mit Liebe zu tun. Viele lenken sich mit Sex ab und suchen im anderen Erleichterung.


Wer jedoch das „Geheimnis“ erkennt, wird sich mit seinem Seelengefährten aus Liebe verbinden und das hat eine völlig andere Dynamik als die reine „Begierde“, die häufig nur zur Bedürfnisbefriedigung welcher Art auch immer dient. Man sucht im anderen das wovon man glaubt, es selber nicht oder in zu geringem Masse zu besitzen. Dabei ist jeder Mensch vollkommen.


„Vergeistigung“ - oder nennen wir es besser „Erkenntnis“ - ist eben auch natürliche Entsagung, weil einem nichts mehr fehlt. Und mit Entsagung meine ich nicht die Sexualität per se, denn sie ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, sondern vielmehr jegliche Art von Glaubensätzen, Süchten, Zwängen und Ängsten.


Menschen, die ihrer inneren Überzeugung folgen, werden oft als „radikal“ bezeichnet. Ein Wort das im aktuellen Sprachgebrauch eher negativ behaftet ist, obwohl es vom griechischen Wort „Radix“ (Wurzel oder Ursprung) abstammt. Als „Radix“ wird in der Astrologie übrigens das Geburtshoroskop bezeichnet, also der Beginn der Zeitrechnung eines Menschen.


Dies bringt mich zum letzten Thema dieses Beitrages nämlich der Frage, weshalb man mit gewissen Begrifflichkeiten wie eben „radikal“ oder „Nationalismus“ häufig nur negative Erlebnisse in Verbindung bringt, obwohl jede Münze immer zwei Seiten hat.


Natürlich sind mir die geschichtlichen Zusammenhänge bewusst und ich will diese auch keineswegs negieren, aber wäre es nicht an der Zeit, die Einbahnstrasse zu verlassen und auch die positiven Aspekte zuzulassen? Was war kann keiner von uns ungeschehen machen und darum ist es umso wichtiger, dass man keine Schönfärberei oder Dämonisierung betreibt.


Schon seit einigen Jahren wurde die Spaltung der Gesellschaft immer offensichtlicher, der Ton schärfer und gehässiger, obwohl alle „nur den Frieden“ wollen. Geht es nur mir so oder haben auch andere das Gefühl, dass sich das Karussell der Empörung immer schneller dreht? Wird euch nicht auch manchmal schwindlig, wenn ihr in der Zeitung lest, auf welche irrwitzigen Ideen unsere Politiker und Wissenschaftler kommen, um der Pandemie endlich Herr zu werden?


Nur schon die Überlegungen, ob Geimpfte gegenüber Ungeimpften Privilegien geniessen sollten, lässt mich ungläubig den Kopf schütteln. Dies nur ein Beispiel unter vielen. Wie bitte ist das einerseits mit der stets betonten „Freiwilligkeit“ und andererseits mit der Menschenrechtsverordnung respektive unserer Verfassung zu vereinbaren, die jegliche Art von Diskriminierung ausschliesst?


Warum löst man nicht ein Problem nach dem anderen, statt mit unseren hart erarbeiteten Steuergeldern überall teure Baustellen zu eröffnen, die nie zu Ende geführt werden können, weil es leider ein Ding der Unmöglichkeit ist, allen und allem gerecht zu werden. Wie wäre es, wenn wir einfach endlich loslassen und jedem Menschen wieder seinen freien Willen zugestehen selber zu entscheiden, was gut für ihn ist?


Natürlich können wir weiterhin testen wie die Wahnsinnigen und nach dem Haar in der Suppe suchen, welches sich immer finden lässt, wenn man nur lange genug danach sucht, aber wohin wird das führen? Je länger ich dem Treiben zuschaue, desto stärker habe ich den Eindruck, dass wir Menschen nicht Angst vor dem Tod, sondern vor dem Leben haben.


Ja, das mag manch einer jetzt wieder als „radikal“ bezeichnen und auf gewissen sozialen Plattformen würde ich vielleicht sogar gesperrt werden, weil mittels Algorithmus immer mehr versucht wird, die Meinungsfreiheit einzuschränken.


Womit wir wieder beim Thema sind, dass selbst die grausamste aller Geschichten immer zwei Seiten hat und um zu verstehen, wie es soweit kommen konnte, muss man das gesamte Bild betrachten. Zweifel sind also eine begrüssenswerte Eigenschaft, vor allem wenn sie bei ganzheitlicher Betrachtung ein für allemal ausgeräumt werden können.


Wusstet ihr, dass es sich beim Prototypen von Facebook um ein Bewertungssystem für das Aussehen von Frauen handelte welches aufgrund von Protesten nur wenige Tage öffentlich zugänglich war? Daraus entwickelte sich ein auf den ersten Blick „gutes“ Produkt, welches die ganz Welt miteinander vernetzte. Diese werden natürlich von Interessensgruppen jegliche Couleur verwendet, was automatisch auch dem Missbrauch Tür und Tor öffnet, wenn man die Spielregeln nicht von Beginn weg klar definiert und bei Zuwiderhandlung rigoros durchgreift. „Recht und Ordnung“ ist eben keine Drohung sondern ein Zustand, den wir alle anstreben.


Lange Zeit wurde bemängelt, dass die Nutzungsbedingungen unter anderem im Zusammenhang mit religiös motivierten Gräueltaten zu lasch gehandhabt wurden, weil Regulierung immer mit zusätzlichen Kosten und Personal verbunden ist und das ist einer Welt, in der maximaler Gewinn über allem steht.


Und wer zahlt, der befiehlt. Dies hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass man aus Angst vor Verlust (Geld, Einfluss, Macht) dazu übergegangen ist, die eigene Meinung über andere zu stellen, im Irrglauben, dass es nur ein Richtig und Falsch gibt.


Wer die eigene Sichtweise nicht teilt, zwar das Gleiche will, es aber anders angeht, vielleicht eine weniger geschliffene Sprache benutzt, der wird aus dem Kreis der „Auserwählten“ ausgeschlossen und als Neandertaler verunglimpft. Dagegen anzukämpfen bringt im Grunde genommen nichts, denn wenn man sich ärgert verpulvert man bloss unnötige Energie.


Stattdessen sollte man hingehen, die Ärmel hochkrempeln und kreativ werden. Wenn ein Restaurant nur noch geimpfte Gäste zulässt, dann eröffne eines für alle, gleiches gilt für die sozialen Netzwerke. Du wirst rasch erkennen, dass die Menschen lieber dorthin gehen, wo jeder willkommen ist, weil die Gemeinschaft tief in der Natur des Menschen verankert ist. Selbstverständlich beäugt man das Fremde erst einmal misstrauisch, das macht auch jedes Tier, aber sobald man merkt, dass vom Gegenüber keine Gefahr ausgeht entspannt sich die Lage umgehend.


Darum hören wir doch bitte auf, uns selber in Kategorien einzuteilen, ein Etikett zu verpassen und begegnen uns endlich wieder auf der einzigen Ebene die zählt, der Seelenebene.


In diesem Sinne möchte ich euch die Netflix Dokumentation „A secret love“, über die ich „zufällig“ gestolpert bin ans Herz legen. Ihre Schlicht- und Schönheit hat mich zu Tränen gerührt (genau das Richtige nach „Pieces of a woman“ von letzter Woche). Liebe ist alles was zählt, egal in welcher Farbe oder Form.


Terry sagt: „Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich alles wieder so machen.“ Und auf die Frage, was Terry für Pat bedeutet kommt die schlichte Antwort: „Alles!“ Was will man mehr?


Alles Liebe, eure Susan

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