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„Die Stille ist nicht leer, sie ist voller Antworten“


Nun liegt es also hinter uns, dieses „vermaledeite“ Jahr 2020, welches uns für immer in Erinnerung bleiben wird, weil es eine Veränderung in Gang gesetzt hat, deren Echo noch lange nachhallen wird.


Unzählige Male konnte man hören oder lesen, dass im 2021 alles besser wird respektive werden muss. Dabei geht - wie so oft - vergessen, dass alles vermeintlich Negative immer auch etwas Positives innehat und umgekehrt. In der chinesischen Philosophie nennt man es „Yin und Yang“. Letzte Woche hatte ich euch ein Video von Armin Risi verlinkt, wo dieser Begriff ebenfalls zur Sprache kam.


Einer der positiven Aspekte dieses Jahres 2020 ist für mich persönlich die Tatsache, dass unsere Welt endlich wieder still geworden ist. Was für eine Wohltat, findet ihr nicht? Seid ihr während der Festtage abends auch mal kurz vor die Türe gegangen und habt die Ruhe auf euch wirken lassen? Der 24. Dezember hat dem Begriff „Stille Nacht“ seit einer gefühlten Ewigkeit wieder zur Ehre gereicht.


Wenn man ständig von Geräuschen umgeben ist, denkt man kaum darüber nach, dass Lärm letzten Endes ungesund ist, wobei es wie immer die Dosis ist, welche das Gift ausmacht. Wir sind uns dessen meist gar nicht bewusst, weil wir überall „berieselt“ werden und wie alle Lebewesen sehr anpassungsfähig sind. Fällt die Stimulanz für einmal weg, fühlen sich viele hilflos, fast wie einer Droge beraubt. Sie haben nie gelernt, die Stille auszuhalten, weil sie natürlicherweise mit Einkehr verbunden ist, welche wiederum eine Flut von Gedanken und Gefühlen auslösen kann, denen man am liebsten entfliehen möchte.


Doch wie sagte es Tina Turner so treffend, als sie gefragt wurde, wie sie es letztendlich schaffte, sich von ihrem gewalttätigen Ehemann zu lösen: „Der einzige Ausweg führt durch die Türe.“ Wir können noch so viel Ablenkung suchen, die Augen vor der Wahrheit verschliessen oder jemand anderem die Schuld geben, aber am Ende des Tages müssen wir mit uns selber ins Reine kommen.


Hierzu möchte ich euch einen Film ans Herz legen, der mir gleich nach der Veröffentlichung meines letzten Blogs durch eine liebe und hochgeschätzte Freundin „zugefallen“ ist. Er heisst „Die Hütte – ein Wochenende mit Gott“. Bevor ich kurz darlege, worum es geht, möchte ich vorerwähnte Freundin zitieren:


„Gerade in dieser Zeit der Spaltung sind in diesem Film dem Richten, den Rollen von Gut und Böse, den Gerechten, Tätern und Opfern, dem Be- und Verurteilen schlechthin eine tiefgründige Betrachtung und kompromisslose Darstellung gewidmet, an der man als Zuschauer nicht vorbeikommt. Nebenbei geschieht auch eine liebevolle Abschminke jeglicher Masken, der Besserwisserei und der Schuld- und Unschuldszuordnung. Das Hinschauen wird niemandem erspart respektive das Wegschauen und die Haltung - es kommt sowieso wie es kommen muss - wird nicht geheiligt.“


Der Film beruht auf dem gleichnamigen Roman von William P. Young und erzählt die Geschichte von Mackenzie Philipps, der während eines Campingwochenendes seinem Sohn das Leben rettet und gleich darauf feststellt, dass seine jüngste Tochter spurlos verschwunden ist. Kurze Zeit später findet die Polizei in einer verlassenen Hütte ihr zerfetztes und blutgetränktes Kleid.


Von da an ist sein Leben geprägt von Trauer und Schuldgefühlen. Eines Tages erhält er einen Brief von „Papa“, der ihn zu einem Treffen in ebendieser Hütte auffordert.


Ohne der Familie davon zu erzählen kommt er der Aufforderung nach und fährt alleine zur verschneiten Berghütte. Der Blutfleck ist noch immer sichtbar, aber sonst ist niemand da. Nachdem er in einem Anfall von Raserei seiner Wut freien Lauf gelassen hat, fällt er erschöpft zu Boden.


Als er wieder zu sich kommt, entschlossen, die Heimfahrt anzutreten, steht plötzlich ein junger Mann vor ihm, der ihn einlädt ihm zu folgen. Plötzlich verwandelt sich die winterliche Landschaft in eine sommerliche und die schäbige Hütte in ein gemütliches Blockhaus. Dieses wird von der Dreifaltigkeit (Vater, Sohn und heiliger Geist) in ungewöhnlicher Form bewohnt. Welche das ist, sei an der Stelle nicht verraten, seht selber.


Mack’s Begegnung mit der „Weisheit“ bildet für mich der Schlüsselmoment dieses Filmes, denn er zeigt mit aller Deutlichkeit auf, was ich in all meinen vorangegangenen Blogs versuchte rüberzubringen. Wenn wir begreifen wollen, was bedingungslose Liebe ist, müssen wir unseren freien Willen endlich auf die einzig richtige – nennen wir es von mir aus „gottgegebene“ – Art anwenden.


Das „Böse“ konnte und kann nur existieren, weil wir es zulassen; weil wir nicht mal in der Lage sind, das erste und einfachste Gebot („Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“) widerstandslos zu befolgen. Was um Himmels Willen ist so schwierig daran, sich selbst und den anderen zu lieben? Wenn wir dauerhaft Frieden auf der Welt erschaffen wollen, müssen wir bei uns selber beginnen.


Ihr erinnert euch an Tina Turner’s Worte? Das Leben ist kein Mysterium, es folgt einfachen und klaren Gesetzen, die jedes Kind versteht.


Ein Zitat aus dem Zen-Buddhismus besagt: „Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen. Nach der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.“


Frohes Neues Jahr und geniesst den Film, Susan

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