Dieser kluge Satz stammt von Theodore Roosevelt, 26. Präsident der Vereinigten Staaten, welcher sich bestens eignet, einen Faden von letzter Woche wieder aufzugreifen; jener von Ethik und Moral.
Leider verdeutlichen erschütternde Ereignisse wie das Seilbahnunglück in der italienischen Gemeinde Stresa immer wieder, dass aus Angst geborener Eigennutz noch viel zu häufig höher gewichtet wird, als die Verantwortung für unsere Mitmenschen, also dem Allgemeinwohl.
Man unterwirft sich dem grassierenden Spardruck in der fatalen Hoffnung, dass es „irgendwie schon gut kommt“. Im Fall von Stresa verloren 14 unschuldige Menschen ihr Leben, weil die Betreiber das Notbremssystem absichtlich ausser Kraft setzten, um einen allenfalls länger andauernden und kostspieligen Betriebsunterbruch zu vermeiden.
Aber wozu oder für wen spart man eigentlich? Wachsen wir nicht bereits mit dem Wissen auf, dass das letzte Hemd keine Taschen hat? Alexander Wagandt hat es in seiner aktuellsten - erneut sehr hörenswerten - Tagesenergie Nummer 145 (Teil I und Teil II) treffend mit der „Reise nach Jerusalem“ verglichen.
Wie auf der „Bühne des Lebens“ wird den Mitspielern nicht einfach gesagt, dass ein Stuhl fehlt, sondern man suggeriert den armen „Verlieren“ viel eher, dass sie bloss zu langsam, zu ungeschickt oder gar zu wenig ehrgeizig waren und deshalb aus dem „Spiel“ geflogen sind.
Die Illusion bestehe darin, dass die Menschen sich als Schuldner/Schuldige erachten, wo sie in Tat und Wahrheit Gläubiger/Gläubige sind. Ja, zu den „Gut-Gläubigen“ (des schnöden Mammons) gehören offenbar auch die Betreiber der Seilbahn, denen wohl langsam aber sicher dämmert, was sie da angerichtet haben und sie die Verantwortung für ihr Handeln werden tragen müssen.
Die drohende Haftstrafe, welche in ein paar Jahren verbüsst sein wird, ist das eine, aber bis zum Ende des Lebens mit der Tatsache leben zu müssen, dass man 14 Menschenleben auf dem Gewissen hat, etwas ganz anderes. Mein Mitgefühl hält sich ehrlich gesagt in den Grenzen, denn sie handelten im freien Willen.
Es ist zu hoffen, dass dieses tragische Ereignis einen weiteren - offenbar notwendigen - Beitrag dazu leistet, den Schlafenden endlich die Augen zu öffnen und sich unter anderem über Sinn respektive Unsinn von Macht und Profitgier klarwerden.
Was ist ein Menschenleben wert? Meiner Ansicht nach ist es unbezahlbar und von daher verspüre ich eine stetig wachsende Zuversicht, dass immer mehr zum Schluss kommen, dass wir viele Aspekte unserer bisherigen Lebensform über Bord werfen und in ganz neuen Dimensionen zu denken beginnen sollten. Frei nach dem Motto: Nichts ist unmöglich!
Betrachten wir einfach mal ganz nüchtern die heutige Finanzlage weltweit: Wer soll diese Schulden je wieder tilgen und wie? Wenn die Notbanken ihre Druck-Pressen schon seit Jahren fast nach Belieben ankurbeln dürfen und dadurch die Wa(h)renwerte immer stärker verwässern, warum nicht gleich jedem Bewohner dieser Erde ein bedingungsloses Grundeinkommen zugestehen?
Warum soll der fleissige Mitbürger, der brav immer seine Steuern gezahlt hat, weiterhin - respektive stärker denn je - um sein hart verdientes Geld gebracht werden, nur weil die Politiker, die gewählt wurden, dem Souverän zu dienen, nichts von Buchhaltung verstehen?
Wenn der Esel schon Golddukaten spuckt, ist es doch nur gerecht, dass alle gleichermassen davon profitieren. Klar, wenn alles gratis verfügbar ist, werden sich die „Unbewussten“ ihre Taschen vollstopfen und nehmen, was sie nur kriegen können. Irgendwann werden aber selbst sie begreifen, wie sinnlos das alles ist, weil man zum Beispiel nie gleichzeitig an zwei Orten sein kann und auch die beste Schokolode - wenn im Übermass genossen - früher oder später ihren Reiz verliert.
JFK hat häufig zu seiner Frau Jacqueline gesagt, dass jedes Problem menschengemacht ist und es von daher für alles eine Lösung gibt. Dazu muss man sich aber erst aus dem engen Gefängnis der eigenen Gedanken und Überzeugungen befreien, die nicht der Wahrheit, sprich unserer wahren Natur, entsprechen.
Jede Seele ist in einem Körper inkarniert und von dieser (menschlichen) Warte aus beobachtet sie sowohl dich selbst (Ego), als auch deine Umwelt. Diese ist natürlicherweise begrenzt und obwohl es heute zum guten Ton gehört, „offen und liberal“ zu sein, befeuert genau das auch die (egobasierte) Selbstgerechtigkeit.
In der BaZ vom Samstag 29. Mai 2021, waren zwei Artikel zu finden, welche Paradebeispiele dafür sind, was ich im Grunde genommen in all meinen Blogeinträgen zu vermitteln versuche.
Ein Titel lautete: „Zu Besuch bei seinem letzten Freund“. Dabei ging es, ihr ahnt es vielleicht schon, um das Treffen zwischen Alexander Lukaschenko und Vladimir Putin. Aus westlicher Sicht sind die Meinungen gemacht und man wird nicht müde, das ewiggleiche Feindbild zu schüren und alles daran zu setzen, den „Ungläubigen“ die eigene, alleinseligmachende „Wahrheit“ aufzuzwingen.
Ist nicht auch das eine Art von „Diktatur“? Natürlich bin ich mit vielem nicht einverstanden, was in diversen Ländern so abgeht, wie Menschenrechte kontinuierlich missachtet werden, aber es ist eben auch nicht alles nur schlecht oder zum Nachteil der Bürger.
Wenn Putin die Handelsbeziehungen mit Weissrussland stärkt, dann kann das auch ein gewichtiger Schritt in die neu zu denkende Zukunft sein, wo es keine Landesgrenzen mehr gibt, sondern nur noch Völker, die in Harmonie miteinander leben. John Lennons „Imagine“...
Die Überschrift des zweiten Artikels lautete: „Die Glaubwürdigkeit hängt auch vom Überbringer ab“
Schon allein diese Zeile trieft vor Selbstgerechtigkeit, die aus der Unbewusstheit von Millionen geboren worden ist. Und es wird noch besser; ich zitiere (Hubert Wetzel, Washington):
„Ketzerische Frage: Hatte Donald Trump recht? War er der aufrechte Mahner, der immer schon wusste, dass China schuld an der Corona-Seuche ist, der aber als Versager, Rassist und Lügner beschuldigt wurde, weil er sich traute, das zu sagen? Verdient Donald Trump am Ende sogar eine Entschuldigung? (...)
Trotzdem bleibt eine Tatsache: Als Donald Trump vor einem Jahr öffentlich die Ansicht äusserte, dass das Coronavirus versehentlich aus einem Forschungslabor in der chinesischen Stadt Wuhan entwichen sein könnte, hagelte es Kritik. (...) Jetzt aber, da der neue Präsident Joe Biden seine Geheimdienste anweist, die Möglichkeit eines Laborunfalls zu untersuchen, herrscht Stille. (...)
Dennoch wird man das Gefühl nicht los, dass die anfängliche Kritik an der Labor-These nur deswegen so heftig war, weil Trump diese vertrat. Dass die politische Abneigung gegen den damaligen Präsidenten oft stärker war als wissenschaftliche Fakten oder auch nur der gesunde Menschenverstand, dieses Phänomen konnte man in Amerika voriges Jahr immer wieder beobachten: Tausende Menschen bei einer Trump-Rede waren eine Superspreader-Veranstaltung. Tausende Menschen bei einer Black Lives Matter-Demo waren ein notwendiger Beitrag zum sozialen Fortschritt. (...)
Solche Beissreflexe schaden mehr, als dass sie nützen, Es ist nicht die Aufgabe der Medien und erst recht nicht der Wissenschaft, sich einer politischen Widerstandsbewegung anzuschliessen. Das untergräbt die Glaubwürdigkeit. Und es ist auch keine rassistische Verleumdung, darauf hinzuweisen, dass das Coronavirus Sars-CoV-2 nach allem, was man weiss, aus China stammt. Nach dreieinhalb Millionen Toten hat die Welt aber ein Anrecht darauf, zu erfahren, wo und wie die Pandemie begonnen hat. Ob das Virus auf natürlichem Wege erstmals einen Menschen infiziert hat oder ob Schlamperei in einem Labor der Grund war. Egal, was die Antwort ist, die Toten bleiben tot. Aber wenn man die Wahrheit kennt, kann man die Verantwortlichen wenigstens benennen.“
Wie wahr und wahrscheinlich ist der Tag nicht mehr fern, wo die Welt erkennen muss, dass diejenigen, die Donald Trump und seine Befürworter als Lügner bezichtigten, im Spiegel bloss auf sich selber gezeigt haben...
Mit aufrichtigen Grüssen - eure Susan
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