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Autorenbildtorchbrightlight

„Empathie sieht mit den Augen, hört mit den Ohren und fühlt mit dem Herzen des Anderen“


Kürzlich wurde in einem Film eine Zeile aus William Shakespeare’s „König Lear“ zitiert, mit der Cordelia ihren Vater im Gefängnis zu trösten versucht: „Wir zwei allein werden wie die Vögel im Käfig singen.“


Welch passender Einstieg in die Themen, die mir diese Woche unter den Nägeln brennen; nämlich das Interview der Herzogin und des Herzogs von Sussex mit Oprah Winfrey einerseits sowie die erste Rede des US Präsidenten Joe Biden an die Nation andererseits. Es sind zwei weitere Beispiele dafür, dass jede Medaille zwei Seiten hat und wir alle uns in der einen oder anderen Art an die Spielregeln des Lebens halten müssen.


Ich muss zugeben, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass Oprah derart kritische Fragen stellen würde, weil die amerikanische Unterhaltungsindustrie doch eher zur Oberflächlichkeit neigt. Sie hat tolle Arbeit geleistet und wer weiss, welchen Wandel das nach sich zieht.


Als Waage-Geborene wurde mir der Ausgleich quasi in die Wiege gelegt und von daher habe ich in vielen Punkten Verständnis für die Sorgen und Ängste des Paares und andererseits verstehe ich auch die Gegenseite. Eine Beziehung mit einem „Ausländer“ einzugehen ist für sich alleine genommen schon eine Herausforderung, auch wenn viele das oft nicht wahrhaben wollen. Zwar mag man die gleiche Sprache sprechen, aber die kulturellen Unterschiede sind trotzdem da. Kommt dann noch eine jahrtausendealte Tradition hinzu, ist der Konflikt quasi vorprogrammiert.


Wie Harry so treffend sagt, war er Gefangener eines Systems, das - wie so vieles in der Welt - nach wie vor stark auf Angst basiert. Weil im Märchen alles so „schön“ ist, neigt man zum Irrglauben, dass es im wahren Leben auch so sei, aber letzten Endes können wir alle nicht aus unserer Haut heraus. Dadurch, dass wir einen freien Willen haben, können wir Dinge ändern, müssen uns aber jederzeit im Klaren darüber sein, dass jede Entscheidung Konsequenzen mit sich bringt.


Ohne das Erlebte negieren zu wollen, muss ich seiner Familie Recht geben, wenn sie sagen, dass ihnen diese Dinge auch widerfahren sind. Gerade was die Medien anbelangt ist es in solchen Fällen wohl am ratsamsten, die Schlagzeilen zu ignorieren. Sollen die Leute denken was sie wollen, denn das tun sie so oder so.


Teil einer Firma zu sein – und da gehört eben auch ein Königshaus dazu – bedeutet immer, sich einzufügen, Geschäftsgeheimnisse zu wahren sowie z.B. aus rechtlichen Gründen Verzicht zu üben. Klar kann man überholte Regeln anpassen, denn die Welt steht bekanntlich nie still, aber auch in einem Grosskonzern redet nicht jedes Exekutivmitglied nach Belieben mit der Presse.


Wie gesagt, konnte ich einiges von dem was vorgebracht wurde nachvollziehen, aber es gab eben auch die anderen Momente, wie z.B. jener, als Meghan sagte, für die Menschen in den Commonwealth Staaten sei es immens wichtig, sich selber in den Vertretern des Königshauses widergespiegelt zu sehen. Bei allem Respekt, aber abgesehen von der Hautfarbe kann davon keine Rede sein.


Und wenn wir schon beim Thema „Status“ sind, so habe ich zwar Mitgefühl, wenn sie sagt, sie habe ihren Vater und ein Kind verloren, aber im Vergleich zum generellen Elend auf dieser Welt ist das ein Pappenstiel; jammern auf sehr hohem Niveau.


Das Interview gab spannende Einblicke, aber letzten Endes bleibt die Frage, was genau sie damit bezwecken wollten. Ja, das Thema „Hautfarbe“ stand klar im Vordergrund, aber wenn „Rassismus“ in der heutigen Zeit tatsächlich noch so latent vorhanden ist wie sie es suggerieren, muss ich mich schon fragen, wie es z.B. Oprah gelingen konnte, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in den USA zu werden.


Es waren doch bestimmt sehr viele weisse Menschen unter ihren Förderern und Fans. Und auch die Tatsache, dass Meghan vor einem Millionenpublikum ihre Seite der Geschichte offen darlegen kann respektive von der königlichen Familie mit offenen Armen empfangen wurde, deutet doch eindeutig darauf hin, dass wir schon an einem guten Punkt angelangt sind. Ich sage nicht, dass es kein Verbesserungspotential mehr gibt, denn das ist riesig, aber sich zu fragen, wie dunkel die Hautfarbe von Archie wohl sein möge hat für mich nichts mit Rassismus zu tun.


Als Diana damals mit ihren Söhnen schwanger war fragte man sich auch, ob die Kinder wohl Segelohren oder rote Haare haben würden. Das kann man auch als verletzend erachten oder etwa nicht?


Wie ich in einem früheren Blog schon einmal schrieb würde ich mir wünschen, dass unsere Gesellschaft in diesen Dingen wieder gelassener wird, nicht mehr so dünnhäutig und schrill, denn was deine „Wahrheit“ ist, muss nicht zwingend meine sein.


Und damit komme ich noch kurz auf die Rede von Joe Biden zum 1. Jahrestag der Pandemie zu sprechen. Ich weiss nicht, wie es euch dabei ergangen ist, aber ich persönlich kam auch da nicht umhin mich zu fragen, ob es so etwas wie ein Paralleluniversum tatsächlich gibt.


Anders lässt es sich nicht erklären, denn mir scheint, er sei zu 100% von dem überzeugt, was er da von sich gibt. Bei Donald Trump wusste man von Beginn weg, dass er es mit der Wahrheit nicht immer so genau nimmt, wie das halt mit den „bad boys“ so ist. Wenn nun aber der „good guy“ daherkommt und mindestens 3x betont, dass er dem Volk nichts als die Wahrheit schulde, nur um gleich darauf eine offensichtliche Lüge in die Welt zu setzen, ohne dass ein Aufschrei durch die Medienlandschaft geht, dann muss ich mich schon fragen, ob wir im falschen Film gelandet sind.


Gemäss seinen Aussagen, sind durch die Pandemie in den USA mehr Menschen gestorben, als in den beiden Weltkriegen, Vietnam und 9/11 zusammen (Pandemie: 527,726; Kriege: 582,877). Gut, vielleicht ist er schlecht in Mathe, aber viel schlimmer fand ich die Art und Weise wie er davon spricht, dass bis Mai alle erwachsenen Bürger geimpft sein werden, damit sie quasi als Belohnung am 4. Juli in Kleinstgruppen ihren Unabhängigkeitstag feiern „dürfen“. In Florida feiern sie jetzt schon ausgelassen ihr „Spring Break“...


Was ist es, was Politiker in aller Welt glauben lässt, dass ihre grandiosen, theoretischen Pläne - sprich sinnlose Verschwendung von Steuergeldern – auf breite Zustimmung stossen werden, obwohl alle bisher getroffenen Massnahmen mehr Widersprüche in sich bergen als ein Schweizer Käse Löcher hat? Haben sie schon einmal davon gehört, dass die Skepsis eher grösser wird, wenn gebetsmühlenartig wiederholt wird, wie wirksam etwas ist, von dem man doch so wenig weiss und schon gar keine Langzeitstudien verfügbar sind? Andererseits erschreckt es mich aber auch zu sehen, wie viele Menschen sich haargenau an die Weisungen der Politiker halten und sich impfen lassen, nur weil sie ihre Kinder oder Enkel wieder sehen wollen, als ob ein Mensch je das Recht gehabt hätte, über einen anderen zu bestimmen.


Bitte versteht mich nicht falsch, ich akzeptiere die Entscheidung eines jeden Einzelnen, der sich impfen lassen will. Dem gegenüber steht eine mindestens gleich grosse Anzahl derer, die es nicht tun werden. Das stellt die Politik vor ein unlösbares Dilemma, denn Diskriminierung ist verfassungswidrig, darum basiert testen und impfen immer auf Freiwilligkeit.


Sich in das Unvermeidliche zu ergeben - sprich zurück zur Normalität - war und ist der einzig gangbare Weg, denn Viren hat und wird es immer geben. Die Natur macht keine Fehler, genau deshalb hat sie uns das Immunsystem geschenkt. Wie dieses gehegt und gepflegt werden kann ist allgemein bekannt und auch die Tatsache, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist. Das sollten sich vor allem unsere Politiker zu Herzen nehmen, die bereits von einer 3. Welle schwafeln, obwohl ihre Prognosen zur 1. Welle nie eingetroffen sind.


Wie heisst es so schön: „Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wär’, wär’ mein Vater Millionär“.


Herzlichst, eure Susan

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