... sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können"
Dieses Zitat stammt von niemand Geringerem als Jiddu Krishnamurti, dem bekannten, indischen Philosophen. Er bat seine Zuhörer stets, alles zu bezweifeln, was er sagte, denn nur das, was man selbst erkennt ist wirkliche Einsicht.
Ich teile seine Meinung voll und ganz. Dies nicht erst, seit das aktuelle Weltgeschehen sogar bis anhin intakte Familien in zwei Lager spaltet, die sich teils unversöhnlich gegenüberstehen. Ihr erinnert euch an meinen ersten Beitrag: „Nummer 6 oder 9“? Streiten oder endlose Diskussionen ändern rein gar nichts, es kostet bloss unnötig Energie.
Ja, wir sind langsam alle müde und wollen, dass es endlich aufhört, aber das wird es nicht. Schaut euch um: Ständig legen irgendwelche Regierungen wieder eine Schippe obendrauf. Jedes Mal denke ich mir dann: „Jetzt werden die Menschen endlich aufwachen und sich wehren, denn offensichtlicher kann es nun wirklich nicht mehr werden“. Aber nein, abgesehen von einer sanft aber stetig wachsenden Zahl von Skeptikern folgt das Gros der Bevölkerung weiterhin brav dem vorgegebenen Pfad.
Dabei müsste es doch jedem, der sich via Zeitung, Fernsehen oder Internet eingehend informiert so gehen wie mir, bei der sich langsam aber sicher ein Gefühl von Ekel breitmacht.
Letzte Woche wurde bekannt, dass auf einer Nerzfarm in Dänemark eine Mutation von Corona entdeckt worden war, welches vom Tier zum Menschen übergesprungen ist. Daraufhin hat die Regierung entschieden, dass zum Schutze der Menschen alle ungefähr 17 Millionen Zuchtnerze sofort getötet werden müssen.
Bis zum Lesen jenes Artikels hatte ich nicht mal geahnt geschweige denn gewusst, dass es nach wie vor erlaubt ist, Nerze zur Pelzverarbeitung zu züchten, egal unter welchen Umständen. Und selbst wenn, wäre es mir nie im Traum in den Sinn gekommen, dass in einem Land mit knapp 6 Millionen Einwohnern fast 3x so viele Nerze „leben“, deren Hauptabnehmer China ist.
Als ich den Bericht zu Ende gelesen hatte, war mir speiübel und selbst im Schlaf verfolgten mich die schrecklichen Bilder, u.a. Berge von Kadavern, die mit Baggern in Gruben geschaufelt wurden. Sie erinnerten mich an andere Massaker, die im Laufe der Jahrhunderte verübt worden sind. Ihr wisst schon, wovon ich spreche.
Einmal mehr wurde mir gewahr, dass wir im Grunde fast nichts wissen respektive aus Selbstschutz nicht sehen wollen weil der Mensch das grausamste Lebewesen unter der Sonne ist. Ja, das mag keiner gerne hören, aber wenn wir uns dieser Tatsache nicht endlich stellen, werden wir niemals wirklich frei sein.
Schauen wir uns doch einfach mal die Zusammenhänge an, die einmal mehr Ursache und Wirkung aufzeigen:
Corona sprang angeblich auf einem illegalen Lebendtiermarkt in Wuhan von Fledermäusen auf den Menschen über. Fledermäuse gelten in diversen asiatischen Ländern als Delikatesse, aus welchem Grund oder Aberglauben auch immer. Dort wo sich zu viele Lebewesen auf engem Raum und unter fragwürdigen, hygienischen Bedingungen aufhalten, wird der Nährboden für Krankheiten gelegt. Das kennen wir ja bereits aus der Viehzucht, wo Antibiotika leider nicht mehr wegzudenken ist.
Und wozu das alles? Zum Wohle der Menschheit? Man wagt es zu bezweifeln, denn unsere Welt basiert seit Anbeginn der Zeit auf einem ausgeklügelten Zusammenspiel aller Lebewesen; Pflanzen eingeschlossen.
Fledermäuse verursachten also eine „Gefahr“, die sich rasend schnell um den Globus verbreitete; dies alles aufgrund menschlichen Versagens. Es war sozusagen ein weiterer eindeutiger Hinweis, dass da etwas ganz gewaltig schief läuft. Doch was macht der liebe, unbewusste Mensch? Er erfindet hurtig Schutzkonzepte, um die Geister abzuwehren, die er rief, damit er fröhlich weitermachen kann wie bisher.
Doch das geht leider nicht, also muss die Gangart von Mutter Natur verschärft werden; eine weitere Mutation muss her. Diese zerstört jetzt einerseits die Existenz der Farmer – wie die vorangegangene bereits grosse Teile der Wirtschaft nachhaltig beschädigte - löst aber hoffentlich endlich auch einen heilsamen Schock aus, denn alle Tiere haben eine Seele. Sie sind fühlende Wesen wie wir Menschen, die Angst, Schmerz und Zutrauen empfinden. Versetzt euch doch mal in ihre Lage.
Diese unschuldigen Tiere mussten sinnlos sterben, weil wir nicht oder kaum darüber nachdenken, was unser (Konsum-)Verhalten respektive Denken für Auswirkungen hat, sowohl im Guten wie im Schlechten.
Ich will hier keineswegs den moralischen Zeigefinger erheben, denn auch ich esse gerne mal ein Stück Fleisch, aber gerade am Beispiel der getöteten Nerze möchte ich euch bitten in euch zu gehen um zu erspüren was diese Geschichte in euch auslöst. Scham? Ekel? Erwachen?
Zum Schluss lege ich euch noch die Serie „Frieden“ - produziert vom Schweizer Fernsehen - ans Herz. Auch wenn es auf den ersten Blick nichts mit den Nerzen zu tun hat, zeigt sie auf eindrückliche Weise, welchen Konflikten der Mensch ausgesetzt ist. Er tut Dinge, die seinem Gewissen zwar widerstreben, aber damit gerechtfertigt werden, dass sie letzten Endes Gutes bewirken. Ethisches Handeln ist und bleibt wohl eine Frage der Einsicht.
Damit schliesst sich der Kreis.
Bis bald, eure Susan
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