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„Mens sana in corpore sano"


... heisst übersetzt: „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Damit möchte ich an meinen letzten Blog anknüpfen, respektive den Faden weiterspinnen. Gesundheit ist ein zentrales Thema unserer Zeit; manche stilisieren Sport oder Veganismus zur heiligen Mission hoch während die Kosten im Gesundheitswesen gleichzeitig explodieren. Begriffe wie „Burn out“ oder „ADHS“ sind heute so allgegenwärtig wie Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs. Die Pharmaindustrie verdient sich eine goldene Nase am Missbrauch an uns selber - unserer Unverantwortlichkeit.

„Missbrauch? Wovon um Himmels Willen spricht sie? Ich kann doch nichts dafür, dass ich an Diabetes leide.“ Das sind logische Reaktionen mangels Bewusstseins. Ein bewusst lebender und denkender Mensch wird seinem Körper auf natürliche Weise Sorge tragen, ihn weder mit einem Übermass an ungesunden Nahrungsmitteln oder negativen Gedanken vollstopfen, noch ihn in Unbeweglichkeit verharren lassen. Die Seele begreift intuitiv, was das Gefäss, also der Körper benötigt um bis ins hohe Alter voll leistungsfähig zu bleiben. Leben ist ein Geschenk, das man liebevoll hegen und pflegen sollte.

Tina Turner beschreibt in ihrem neusten Buch „Happiness“, wie es ihr gelang „Gift in Medizin“ umzuwandeln. Es ist nämlich die Dosis, die das Gift ausmacht. Wir wissen alle, dass Alkohol in grossen Mengen schädlich ist und so verhält es sich auch bei Dingen, die gemeinhin als gesund gelten, also z.B. Sport.

Warum aber betreibt man überhaupt etwas bis zum Exzess? Manche sagen, weil man seine Grenzen ausloten will, weil Endorphine "high" machen. Man sucht im Aussen etwas was im Innern nicht oder nur spärlich vorhanden ist, Selbstliebe.

In meinem privaten Umfeld gibt es mehr als ein trauriges Beispiel dafür, wozu dieser latente Mangel, der Selbstbetrug führen kann. Lasst uns eines näher betrachten: Sport war und ist für diese Person ein sehr zentrales Thema. Man muss stets in Bewegung sein, auch bei der Arbeit, denn das lenkt von den Gedanken an die Kindheit mit einem alkoholkranken Elternteil ab. Jahrzehntelang wurde dieses „offene Geheimnis“ gehütet wie ein Schatz, denn was sollen auch die anderen denken, wenn das raus kommt?

Scham und der Mantel des Schweigens sind Gifte, welche die meisten von uns aus eigener Erfahrung kennen, nicht wahr? Aber haben sie je etwas Gutes gebracht?

Abgesehen von langen Spaziergängen und Zwischenstopps auf dem Cross-Trainer bin ich die Unsportlichkeit in Person, denn ich tat schon als Kind nichts lieber, als meine Nase in Bücher zu stecken. Für obengenannte Person war ich der Albtraum schlechthin. Meine Mutter (die als Kind oft den Turnunterricht schwänzte) musste sich mehr als einmal anhören, dass es mit mir mal „böse“ enden würde. Ich besänftigte Mama immer mit den Worten: „Nimm es nicht so schwer, die Zeit wird es zeigen.“

Heute habe ich ein halbes Jahrhundert hinter mich gebracht und kann nach wie vor jederzeit aus dem Stand vornübergebeugt mit den flachen Händen den Boden berühren und stundenlang laufen. Die andere Person hingegen lebt in einem selbstverschuldeten Gefängnis. Klar, sie ist über ein Jahrzehnt älter als ich, aber der Körper ist seit Jahren ein „wandelndes Ersatzteillager“. Da sind die künstlichen Gelenke einerseits, als Folge der Abnützung, aber andererseits auch die Starre gewisser Muskeln und die daraus resultierende Unbeweglichkeit.

Der Anblick tut mir weh, vor allem weil mir sonnenklar ist, weshalb es soweit kommen konnte, die betroffene Person den Zusammenhang aber nicht erkennen will oder kann. Man macht Therapien, treibt weiter Sport und lästert über diejenigen, die sich weigern mit Mundschutz zu turnen und stattdessen nur noch auf maskenfreie Spaziergänge setzen.

In der englischen Sprache nennt man eine Krankheit „Dis-ease“, weil man eben nicht „at ease“ also nicht in der „Behaglichkeit“ ist. Sprache ist manchmal phänomenal, findet ihr nicht?

Und damit landen wir einmal mehr beim universellen Gesetz von „Ursache und Wirkung“. Wir können unserem „Schicksal“ nicht entrinnen, egal welche Tricks wir anwenden und wie sehr wir uns einreden, dass alles ganz anders ist. Nino de Angelo beschreibt dies sehr gut in seinem neuen Video „Gesegnet und verflucht“. Eine Zeile lautet: „Wenn du dich betrügst, wirst du betrügen“. Vielleicht nur dich selbst, aber wo liegt der Unterschied?

Wir beschäftigen uns tagein tagaus mit tausend Dingen, damit wir uns bloss nicht mit uns selber, unseren Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen müssen. Denn sich selber ehrlich im Spiegel zu betrachten kann äusserst unangenehm sein.

Sadhguru sagte in einem kürzlich veröffentlichten Video, dass wir uns technisch und körperlich sehr weit entwickelt haben, aber spirituell hinken wir meilenweit hinterher. Darum haben viele Mühe mit den geltenden Beschränkungen, die Politiker aller Herren Länder den Menschen auferlegen. Wer sich vorher aufgeregt hat, wenn er im Stau stand nervt sich nun darüber, dass er nicht mehr im Stau steht. Dabei bestehen Grenzen immer nur in unseren Köpfen oder wie erklärt ihr euch, dass Nelson Mandela nach 27 Jahren offenbar seelisch und körperlich ungebrochen aus der Gefangenschaft zurückkehren konnte?

Der erzwungene Stillstand kann nicht einfach mit der Einnahme einer Pille aus der Welt geschafft werden und Widerstand respektive Wut ändert auch nichts. „Herr“ über seine Gedanken zu werden, also die sogenannte Erleuchtung zu erlangen erfordert Disziplin und Zeit. Je schneller die Menschen sich nun auf diesen Weg machen, desto früher werden die Gräben, die zurzeit noch vielerorts bestehen zugeschüttet. Alle reden vom Frieden aber aktiv bei sich selber anfangen ja davor scheut man sich. Dabei ist es so einfach: Wer im Reinen mit sich selber ist der verspürt weder Neid noch Gier und schon gar keinen Hass. Ein bewusster Mensch ist immer und jederzeit in Zuneigung mit allen und allem verbunden.

Also, ihr Lieben, worauf wartet ihr noch?

Der Weg ist das Ziel, eure Susan

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